Damit Integration gelingen kann, dafür muss man sich zuerst einmal mit diesem Thema befassen. Aus diesem Grund besuchten uns gestern Frau Birgit Scheutz, die langjährige Flüchtlingsbetreuerin der Region, und Sven Janson mit seinem Kollegen von der Volkshilfe Linz.
Er erzählte uns, dass die Volkshilfe für vier Menschengruppen tätig ist, die ihre Hilfe benötigen: Bedürftige, Alte, Menschen mit Beeinträchtigungen und Verfolgte. Anhand der eigenen Lebensgeschichte sahen wir, dass man nicht immer dort bleibt, wo man geboren wurde. Nachdem wir den Begriff Heimat geklärt hatten, erkannten wir, dass man diese in den meisten Fällen freiwillig verlässt, der Liebe wegen oder weil man eine bessere Ausbildung oder einen einträglicheren Beruf anstrebt. Manche müssen jedoch weggehen, weil sie verfolgt werden. Ganz genau definiert die Genfer Flüchtlingskonvention, wer schützenswert ist und wem jeder Staat Asyl zu gewähren hat. Wie das mit dem Stelllen von Asylanträgen ist, was ein Asylwerber tun darf, wie lange Asylanträge in Österreich dauern und was ein positiver oder ein negativer Asylbescheid bewirken, all das wurde von Herrn Janson geklärt.
Anhand der Bevölkerungsstatistik klärten wir auch, wieviele der 8,8 Millionen Einwohner keine österreichische Staatsbürgerschaft besitzen, weil sie meist aus den EU-Ländern kommen und hier arbeiten. Nur ein kleiner Bruchteil der Menschen ohne österreichische Staatsbürgerschaft sind Asylwerber und warten auf die Entscheidung des Staates, ob sie bei uns bleiben dürfen. Was es heißt, illegal in Österreich zu sein, war auch ein Thema. Und letztlich zeigte uns Herr Janson anhand eines Rollenspieles, dass man eigentlich durch die Sicherheit und die Bildungsangebote, die wir in Österreich haben, alle gut vorankommen können. Zurück bleibt man, wenn man Angst hat und sich unsicher fühlt. So waren bei diesem Spiel alle österreichischen Kinder, egal welcher Bevölkerungsschicht vorne mit dabei, während das Mädchen, das die Tochter eines russischen Exportkaufmannes spielte, nicht gleich rasch voran kam, weil es die Sprache und die Gepflogenheiten des Gastlandes nicht kannte und sich so eher im Hintergrund hielt. Man kann sich vorstellen, wie es dann Asylwerbern geht. Herr Janson regte an, einfach auf diese Menschen zuzugehen und sie danach zu fragen.
Vielen Dank für die interessanten drei Einheiten!